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Unsere Corona-Wunschliste

Auch wenn wir nun für uns einen Weg gefunden haben, wie das Leben wieder etwas einfacher wird (wobei das zugegeben keine billige Lösung ist), sind wir mit der aktuellen Lage im Land alles andere als zufrieden. Klar gibt es keine einfachen Lösungen, aber an folgenden Punkten könnte bitte noch gefeilt werden:

  • Flächendeckende Schnelltests (auch für Kinder in Schulen und Kindergärten), ein großes Impfangebot und dadurch sinkende Inzidenzzahlen. Wir verstehen nicht, warum Kinder aktuell nicht getestet werden und das Testangebot nicht schneller aufgebaut werden kann. Andere Bundesländer (und selbst Drogeriemarktketten!) schaffen es doch auch.
  • Bessere (=schnellere+genauere) Datenerfassung bei Corona-Fällen, um das Risiko in verschiedenen Bereichen besser beurteilen zu können. Denn was kümmert mich auf der einen Seite ein hoher Inzidenzwert, wenn er auf einen größeren Corona-Ausbruch am anderen Ende des Landkreises zurückzuführen ist? Und auf der anderen Seite: wenn in der Einrichtung meines Kindes ein Fall aufgetreten ist, warum erfahre ich das u.U. erst Tage später?
  • Punktuelle schnelle Verstärkung der Personals, wo es gerade nötig ist. Wir haben auf der einen Seite in vielen Bereichen Personalnot (Schulen, Krankenhäuser, Pflegepersonal), auf der anderen Seite Leute, die nicht arbeiten gehen können/in Kurzarbeit sind. Die Idee, kurzzeitig woanders auszuhelfen gab es letztes Jahr schon und es wurde auch laut Presse so gelebt, in diesem Jahr hört man davon aber nicht mehr viel. Wir fänden es auch nicht verkehrt, die Bundeswehr öfter einzusetzen, wenn sie dafür die Kapazitäten hat.
  • Die Verhältnismäßigkeit sollte stärker in den Fokus rücken:
    • Drastische Verschärfung der Regeln in Supermärkten und Discountern. Warum dürfen sich die Menschen im Aldi stapeln, aber ein Einzeltermin im Kindermodengeschäft ist zu gefährlich??
    • Öffnung aller Einrichtungen (auch Einzelhandel und Kinos), die ein tragfähiges Corona-Konzept haben, angepasst an die Zahl und den Ort der aktuellen Corona-Fälle (quasi ein Stufenplan ohne Komplettschließungen). Gerne in Verbindung mit den nun möglichen Schnelltests. Die Zero-Corona-Strategie ist inzwischen wohl kaum mehr in Deutschland möglich …
    • Normale Treffen mit den Verwandten und Freunden sollen möglich sein. Auf der einen Seite ist man in den Schulen stundenlang mit 20-30 Personen in einem Raum (ggf. sogar in mehreren unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen), auf der anderen Seite dürfen wir uns seit Monaten mit nur einer weiteren Person aus einem Haushalt treffen – das passt nicht zusammen. Immerhin werden dieses Mal die jüngeren Kinder nicht mitgezählt. Letztes Jahr durften wir uns ja quasi (da wir schon zu fünft sind) mit niemandem mehr treffen…
    • Wiederaufnahme des Vereinssports (mit den einmal ausgearbeiteten Corona-Konzepten).
  • Talkshow-Verbot für Politiker und generell mehr Vielfalt in Talkshows und den Schlagzeilen. Es gibt so viele soziale Themen, die interessant und wichtig sind, aber was läuft Tag für Tag im abendlichen Fernsehen? Corona mit Lauterbach, Corona mit Spahn, Corona mit Laschet, Corona mit Söder, … Leute, macht lieber mal euren Job, anstatt den Bürgern mit dem immer gleichen Gelaber auf die Nerven zu gehen. Und nein, ihr müsst uns nicht Corona erklären, das machen schon die Experten. Auch den Journalisten würde es gut stehen, sich wieder um andere relevante Dinge zu kümmern.

Corona-Elternzeit

Wie schnell die Zeit vergeht! Da wird es doch mal Zeit für einen kleinen Zwischenbericht.

Durch die Corona-Krise und die damit einhergehenden Einschränkungen im Bereich Schule und Freizeit brauchten wir als Familie dringend mehr Zeit für die Kinder. Der Lockdown aus dem letzten Frühjahr hat sich tief eingebrannt, als wir weiter das normale Arbeitspensum zu leisten hatten und gleichzeitig drei Kinder beschulen und bespaßen mussten. Anspruch auf Notbetreuung hatten wir nicht, Omas und Opas als Betreuung fielen wegen der Zugehörigkeit zu Risikogruppen weg. Ihr kennt es ja selbst oder habt sicherlich von anderen gehört, denen es ähnlich ging. Danach ist die Vor-Corona-Normalität das restliche Jahr 2020 leider nicht vollständig zurückgekehrt – von Woche zu Woche musste man u.a. in den Schulen neue Verordnungen abwarten und sehen, wie sich das auf der einen Seite auf die eigene Berufstätigeit als Lehrerin und auf der anderen Seite auf die schulischen Rahmenbedingungen der Kinder auswirkt. Entsprechend musste man den Familienalltag daran anpassen und organisieren. Die Rahmenbedingungen wie vor Corona bezüglich Vereinbarkeit von Familie und Beruf waren schlicht nicht mehr gegeben und die Einschränkungen waren für uns mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt. Und immer gab es die Gefahr, dass einer von uns sich in der Schule mit Corona ansteckt oder in Quarantäne muss – welche Schwierigkeiten das mit sich bringt, hatten wir im Oktober 2020 schon erlebt. Auf Unterstützung durch Politik oder Arbeitgeberseite konnte man sich leider auch nicht verlassen. Irgendwie bekommt man das alles zwar hin und wenn jemand sagt, anderen geht es noch schlechter, stimmt das auch, aber wirklich gut ist dieser Zustand für die gesamte Familie auf Dauer dennoch nicht.

Als sich dann im Dezember 2020 deutlich abgezeichnete (zumindest für uns), dass es wieder größere Einschränkungen geben würde und Schulschließungen wieder wahrscheinlich werden, die Impfungen sich verzögern, wir aber gleichzeitig in der Arbeit eher Überstunden leisten und präsent sein müssen, um die nötige Arbeit zu erledigen (wenn wir nicht da sind, bleibt der Großteil der Arbeit einfach liegen und wird einfach nur dringender), haben wir beschlossen, dass es an der Zeit ist, dass einer von uns noch einmal Elternzeit nimmt. Wie beide haben noch ein paar Jahre übrig, die wir nicht in den ersten drei Lebensjahren genommen hatten. Aus finanziellen und organisatorischen Gründen haben wir es so geregelt, dass der Vater als 100%-Kraft weiterarbeitet und ich als Mutter (bei einer 50%-Stelle) nun Elternzeit nehme. Gerne hätten wir beide unsere Arbeitszeit gleichermaßen reduziert (um nicht ins „traditionelle Rollenmodel abzurutschen“ – das ist aber in der aktuellen Zeit eine ganz andere Baustelle …) – da wir uns aber beide unsere Arbeitszeiten nicht frei aussuchen können und es aktuell bei keinem von uns ohne Überstunden klappt, hätte uns das für die Organisation des Familienlebens nur wenig geholfen.

Nun bin ich seit Ende Februar tatsächlich zu Hause und wir als Eltern sind angesichts der aktuellen Entwicklung froh darum. Unsere Grundschulkinder hatten seit dieser Zeit Wechselunterricht (jeden 2. Tag, alle 2 Wochen – im Wechsel) und waren für die Tage des Fernunterrichts zu Hause. Die Wochen, als die Schulen und Kindergärten noch geschlossen hatten und ich noch arbeiten gegangen bin, waren sie zur Notbetreuung gegangen (darauf hatten wir dann im Januar 2021 plötzlich tatsächlich Anspruch). In den ersten Wochen der Elternzeit kam bei mir bisher keine Langeweile auf – aber es kehrt deutlich mehr Ruhe und Gelassenheit ein. Ich muss die Kinder nun nicht mehr ständig vertrösten und habe nicht mehr die lange To-Do-Liste von Dingen, die HEUTE noch zu erledigen sind. Es gibt noch einige Dinge, die während der Corona-Zeit liegengeblieben sind, aber die können ja nach und nach erledigt werden.
Seit dieser Woche haben wir in BW quasi wieder Regelunterricht in den Grundschulen, die Kindergärten sind geöffnet. Angesichts der steigenden Inzidenzzahlen (und nach einem Blick ins Ausland) gehen wir allerdings davon aus, dass das nicht allzu lange so bleiben wird. Von Schnelltests an unserer Grundschule für die Kinder haben wir noch nichts gehört, nur für die Lehrer; dass es auch anders geht, machen uns andere Bundesländer vor, z.B. in RLP findet weiterhin Wechselunterricht statt und selbst die Schüler machen an etlichen Schulen 2 Schnelltests pro Woche! Damit würden wir uns hier auch wohler fühlen. Wir hoffen, dass in den Einrichtungen unserer Kinder keine Corona-Fälle auftreten, ansonsten müsste (abgesehen vom Risiko einer Corona-Infektion) der gesamte Haushalt (also die gesamte Familie) 14 Tage in Quarantäne – ein „Freitesten“ ist derzeit nicht möglich, sofern es sich um eine Mutation des Virus handelt. Allerdings wäre eine Quarantäne durch meine Elternzeit nun auch stressfreier abzufangen …

Unterkunftssuche

11.01.2012

Wenn wir erst einmal unseren Camper abgeholt haben, gestaltet sich die Unterkunftssuche recht einfach: entweder wir übernachten auf einem Campingplatz, in einem Nationalpark oder einfach in der freien Natur.

Allerdings brauchen wir noch eine Unterkunft für unsere erste Woche in Perth und unsere letzte Woche in Darwin. Die Aufgabe lautet nun etwas babygerechtes und dazu bezahlbares zu finden – wenn es dazu auch noch nett ist, wäre das noch ein weiterer Pluspunkt. Dass sich die Preise für Unterkünfte in Australien seit 2005 nahezu verdoppelt haben und dazu der rekordverdächtig schwache Euro machen die Sache nicht gerade einfacher – aber wir sind zuversichtlich 🙂

Nachtrag 09.02.2012
Die Unterkunftssuche gestaltet sich schwieriger als erwartet. Endlich hatten wir uns in Perth auf 2 Unterkünfte geeinigt, die wirklich schön und dazu bezahlbar waren – allerdings stellte sich bei der einen heraus, dass diese in unserem Reisezeitraum voraussichtlich noch renoviert wird. Nach diesem kleinen Rückschlag fragten wir bei der anderen Unterkunft an -> dort sind die Gegebenheiten leider nicht Baby-kompatibel :-/
Also müssen wir weitersuchen. Als hilfreich kann ich aber schon einmal die folgenden Plattformen festhalten: http://www.stayz.com.au, http://www.airbnb.com, http://www.gumtree.com.au

Nachtrag 13.05.2012
Die Unterkünfte in Perth und Darwin sind nun endlich gebucht. Warum gestaltete sich die Suche so schwierig? In erster Linie lag es mal wieder am Geld – und das, obwohl wir eigentlich unsere Studenten-Budgets hinter uns gelassen haben und durchaus bereit sind ein Paar Dollar mehr auszugeben. Trotzdem wollten wir nicht gleich in der ersten Woche 1000 Dollar verbraten. Daher hatten wir uns als Limit 100 Dollar pro Nacht gesetzt. Nach einigen glücklosen Anfragen haben wir uns nun für das Emperor’s Crown entschieden, ein „quality“ Backpacker im Herzen von Perth. Wir sind echt mal gespannt, ob es hält, was wir uns von dem Hostel versprechen.

Darwin:
In Darwin war es fast unmöglich, für 100 Dollar eine schöne Unterkunft zu bekommen. Zum einen ist Ende Juli Hauptreisezeit (Trockenzeit), zum anderen finden die Darwin Cup Horse Races statt. Unseren ursprünglichen Plan am Ende unserer Reise eine Woche in einem B&B, Hotel mit Pool oder auf einer Farm zu verbringen, haben wir daher verworfen. Da uns ein zusätzlicher Tag im Camper „nur“ 65 Dollar kostet, haben wir diesen nochmal um eine Woche verlängert und verbringen nun lediglich 2 Nächte im Hotel. Wir haben uns schließlich für das Holiday Inn für 160 Euro die Nacht entschieden (Nachtrag: seit 2013 gibt es das Holiday Inn Darwin nicht mehr, es wurde von Doubletree by Hilton übernommen. Näheres siehe http://www.businesstraveller.com/news/hilton-debuts-doubletree-brand-in-australia).