Archiv für den Monat Oktober 2014

Von Marbach nach Marbach

Für das lange Wochenende ab dem 3. Oktober hatten wir uns den Großraum Stuttgart vorgenommen. Freitag morgens machten wir uns daher auf den Weg nach Marbach, um uns dort das Pferdegestüt des Landes Baden-Württemberg anzusehen. Auf halbem Weg bemerkten wir, dass unser Navi uns gar nicht wie erwartet nach Marbach am Neckar nördlich von Stuttgart navigierte, sondern irgendwo in die Nähe von Reutlingen. Was war nun richtig? Dank Smartphone fanden wir schnell raus, dass unsere Reisevorbereitungen diesmal nicht so gründlich gewesen waren: das Navi hatte tatsächlich Recht – das Landgestüt liegt in der Gemeinde Gomadingen südöstlich von Reutlingen und nicht in der Schillerstadt Marbach!

Da es von der Entfernung aber nur unwesentlich weiter weg und auf der A8 gerade Stau war, entschieden wir uns gerne für die Route auf die Schwäbische Alb. Auf dem Gestüt angekommen, war die nächste Führung um 13:30 Uhr bereits voll. Daher buchten wir die Führung um 15:00 Uhr und bummelten in der Zwischenzeit über die große Anlage und die Ställe und aßen ein Eis. Die einstündige Führung war dank des tollen Wetters und der vielen Pferde recht kurzweilig. Unsere Führerin vermittelte aber eher unspektakuläres Allgemeinwissen – so richtig spannend / originell vermochte sie die Führung nicht zu gestalten…

Landgestüt Marbach

Landgestüt Marbach

Im Anschluss fuhren wir noch eine kleine Strecke bis Neuffen, um dort beim Schützenhaus das Nachtlager auf einem der kostenlosen Stellplätze mit Blick auf die Burg Hohenneuffen aufzuschlagen. Das Schützenhaus Neuffen ist bewirtet, hat einen kleinen Spielplatz, bietet Toiletten zu den Öffnungszeiten und gegen Gebühr Strom und Wasser. Absolut empfehlenswerter Stellplatz!

Stellplatz Schützenhaus Neuffen

Stellplatz Schützenhaus Neuffen

In dieser Nacht probierten wir zum ersten Mal unsere neue Zeltdachisolierung aus, die uns Hymer für die Wintermonate zur Verfügung gestellt hat. In Kombination mit der Standheizung hatten wir tatsächlich eine recht angenehm temperierte Nacht im Fahrzeuginnern, obwohl die Außentemperaturen nur knapp 12 Grad betrugen. Ob wir aber auf Dauer mit dieser Isoliervorrichtung so richtig glücklich sein werden, muss sich noch zeigen. Die mitgelieferte Aufbauanleitung ist äußerst dürftig, das Aufstelldach geht nur noch mit größeren Krafteinsatz zu, und das auch nur dann, wenn man bestimmte Isolierungen wieder löst und zur Seite klappt.

Zu Fahrtantritt am nächsten Morgen stellten wir fest, dass wir uns auf der „deutschen Fachwerkstraße“ befanden. Wir folgten von nun an den braunen Hinweisschildern. Kurzfristig entschieden wir uns für einen Abstecher zur Burg Teck – da aber Moritz just in diesem Moment einschlief und wir die Ruhe lieber zum Fahren nutzen wollten, genossen wir lediglich die Aussicht vom Parkplatz und fuhren wieder ins Tal zurück. Über Esslingen gelangten wir dann nach Ludwigsburg. Leider waren wir nicht die Einzigen, die heute das „Blühende Barock“ rund um das Residenzschloss zum Ausflugsziel erkoren hatten. Wir hatten aber unverschämtes Glück, und fanden einen Parkplatz nur wenige Meter vom Haupteingang entfernt. In den folgenden 3 Stunden schlenderten wir durch den Schloss- und Märchengarten und bestaunten die Kürbis- und Blumenwelt. Bis zum 02. November findet die Kürbisausstellung noch statt – für Familien mit Kindern ist das Blühende Barock somit doppelt empfehlenswert. Allein der Märchengarten ist bereits einen Ausflug wert.

Blühendes Barock Ludwigsburg

Blühendes Barock Ludwigsburg

Blühba während der Kürbisausstellung

Blühba während der Kürbisausstellung

Da wir uns nur wenige Kilometer von Marbach am Neckar entfernt befanden, wollten wir diese Stadt nun auch noch sehen. In Marbach angelangt, stellten wir uns auf den dortigen Stellplatz am Sportplatz und gingen zu Fuß in die Altstadt. Dort besichtigten wir Schillers Geburtshaus und aßen mal wieder ein großes Eis.

Für den Sonntag hatten wir ursprünglich einen Museumsbesuch im Mercedes-Benz-Museum geplant. Durch Zufall erfuhren wir aber, dass am Sonntag das Schiller-Nationalmuseum sowie das Literaturmuseum in Marbach auf Grund einer Finissage freien Eintritt hatten. 18 Euro hätten wir normalerweise nicht ausgegeben, da wir mit den beiden Kleinen nur im Eiltempo durch solche Museen gehen können. Aber diese Gelegenheit wollten wir dann doch nicht ungenutzt an uns vorbeiziehen lassen. Im Nachhinein können wir sagen: Ganz nett, dass wir beide Museen gesehen haben, aber für Familien oder Nicht-Schiller-Fans definitiv nicht empfehlenswert. Dann doch lieber ein Automuseum besuchen 🙂

Schillers Geburtshaus

Schillers Geburtshaus